Grillhütte – 1999
So war’s, und nicht anders!
Vom 10.-13.06.1999 nahmen wir an der 72-Stunden-Aktion der Niedersächsischen Landjugend teil. Zur Erinnerung: Dabei bekommt die Landjugendgruppe am ersten Tag um 18:00 Uhr eine Aufgabe gestellt, die sie innerhalb von 72 Stunden möglichst ohne Aufwendung von eigenen Finanzmitteln erledigen muß. Damit die Aufgabe nicht völlig an den Interessen der Landjugendlichen vorbei geht, werden Spione beauftragt, die sich einmal umhören. In unserem Fall waren das Ute Ellinghusen und Hergen Haverkamp.
Am 10.06. fanden sich also um die 30 Laju-Bären bei Imholze ein, um die mit Spannung erwartete Aufgabe zu empfangen. Leider verzögerte sich das ein wenig, da einem Spion etwas dazwischen kam. Aber davon ließen wir uns nicht entmutigen. Wir saßen (mehr oder weniger) ruhig auf unseren Stühlen.
Endlich ging es los! Die Aufgabe wurde verlesen!! Nun wurde es richtig spannend!!Hergen und Ute verkündeten, dass wir eine Grillhütte bauen sollten. Ja! Genau das wollten wir doch! Super! Doch dann kam noch eine kleine Einschränkung: Die Grillhütte sollte in Hude auf dem Sportgelände gebaut werden. Das traf unseren Geschmack zwar nicht so, da wir ja eigentlich mehr mit Sandersfeld, Kirchkimmen und Dingstede zu tun haben als mit Hude. Aber Ute und Hergen erklärten, daß sie wirklich alles versucht hätten, einen Platz in Sandersfeld oder Umgebung zu finden. Und das glaubten wir ihnen auch. Okay, dann eben in Hude. Soooo weit weg ist das schließlich auch nicht.
Der Platz hinter der Sporthalle in einer nur zu einer Seite geöffneten Mulde ist recht ruhig und schön zum ungestörten Grillen. Die Gemeinde hatte bereits einen Teil der Mulde mit Sand für uns vorbereitet. Sofort fingen wir mit den Planungen an: Wer besorgt welches Arbeitsmaterial? Wer übernimmt für wann die Arbeitseinteilung und Leitungsstelle? Kurz gesagt: Wir haben das alles auf die Reihe bekommen und binnen weniger halber Stunden ging es bereits an die Arbeit. Werkzeug, Strahler, Tische und Bänke, Essen und Trinken waren sehr schnell an Ort und Stelle. An diesem Abend wurde sowohl die Hütte entworfen, als auch die halbe Pflasterung gelegt. Dank dem Wetter konnten wir schließlich bis etwa 1:00 Uhr arbeiten.
Am nächsten Morgen ging es bereits um 8:00 Uhr wieder los. Da Freitag war, fanden sich natürlich weniger Bären ein. Aber auch mit ein paar Leuten und trotz der Regenschauer zwischendurch hatten wir bis 10:00 Uhr das Pflastern fertig. Mittlerweile waren auch schon einige Bären losgezogen, um Sach- und Geldspenden bei Privatleuten und Geschäften zu sammeln. Erfolgreich! So bekamen wir z. B. jede Menge Brote + Aufschnitt. Frisch gestärkt konnte es weitergehen.
Während der größte Teil der Mitwirkenden sich um Spenden, Steine, Pflanzen, Erde und die Umgebung der Mulde kümmerte, waren einige der Bären unter der Leitung von Frank Tönjes bereits dabei, die Wände für die Hütte zu fertigen. Bis Mitternacht dauerte die Betriebsamkeit an, dann überfiel uns die Müdigkeit.
Am Samstag begannen wir pünktlich um 8:00 Uhr mit der Arbeit. Feld- und Kieselsteine wurden gebracht und mußten als Weg bzw. Grillplatzpflasterung gelegt werden. Und natürlich mußte das Gestell für den Grill angebracht werden. Gegen Mittag waren sowohl wir, als auch die Gruppe um Frank soweit, daß wir die Hütte antransportieren und aufstellen konnten. Dass das Wetter dabei nicht so ganz mitspielte, hat uns weniger gestört. Schließlich sind 72 Stunden nicht beliebig ausdehnbar. Löcher für die Verankerung wurden ausgehoben und die einzelnen Wände aufgestellt und verbunden. Nachdem eine Seite bereits dichtgenagelt war, ging es ans Dachdecken. Da uns hier das Wetter voll unterstützte, machten die Arbeiten schnell große Fortschritte. Gegessen wurde während der Arbeit, wenn jemand entbehrt werden konnte. An diesem Abend haben wir gegrillt – allerdings nicht auf dem Originalgrill, da dieser noch bei Schmiede Osterloh in Säure lag. Also mußte ein normaler Grill ausreichen. Und das tat er auch. Bis etwa Mitternacht wurde noch weitergewerkelt.
Am Sonntag waren wir alle recht aufgeregt, ob wir es bis zum angesetzten Einweihungstermin um 15:00 Uhr schaffen würden. Schließlich mußte noch eine Menge erledigt werden. Aber kurz gesagt, wir haben es geschafft! Pünktlich um 15:00 Uhr war der letzte Kuchen auf dem riesigen Buffet-Tisch abgesetzt, die Pflanzen thronten in ihren Kübeln, die Richtkrone war den letzten Dachpfannen gewichen, das Schild hing und sogar eine Eröffnungsschnur spannte sich über den Zugangsweg zur Hütte. Als um ca. 16:00 Uhr die Eröffnung durch Bürgermeister Axel Jahnz zelebriert wurde, hatten sich bereits sehr viele Menschen unser Werk angesehen: Die Hütte mitsamt den Tischen und Stühlen, den mit Kieselsteinen gepflasterten und mit Feldsteinen begrenzten Weg und natürlich den Grillplatz mit seinen zwei Holzbänken und der Grillvorrichtung.