Trimm-Dich-Pfad – 2007

Gemeinsam bewegen…und wie sie was bewegt haben!!!

Gestatten, Müller mein Name. Ich wohne in Hude und genieße nun meine Zeit als Rentner. Und ich sage euch, hier ist echt was los:

Es war am Donnerstag, den 12.07.2007 so gegen 19 Uhr. So viele Autos fahren um diese Uhrzeit fast nie durch den Hurreler Weg.
Da musste ich natürlich prüfen, was da los sein könnte…

Einige Jungs standen am Wanderweg zum Skulpturenufer und unterhielten sich mit Herbert Merten während sie einige Pläne begutachteten. Das Auffällige war, sie trugen alle einen blauen Pullover mit der Aufschrift Landjugend Sandersfeld und an ihren Autos klebte ein Banner mit der Aufschrift: Uns bleiben 72 Stunden…

Sofort googelte ich im Internet danach. Was wollen die direkt in Hude???

Von der Homepage entnahm ich, dass dort ein „Trimm- Dich- Pfad“ entstehen soll. Es war eine Aktion von der Niedersächsichen Landjugend.

Aber  warum sah ich denn keine Frauen?? Kurze Zeit später hatte ich die Antwort: Nach und nach kamen Autos mit derselben Aufschrift und hielten entlang der Straße.

Die weibliche Fraktion sah ich bewaffnet mit einem Klemmbrett und einer Geldtasche. Sie haben also Geld gesammelt.

Ich folgerte daraus, dass der Pfad komplett aus Spenden finanziert werden musste (Bin ja ein schlauer Fuchs J). Also eine freiwillige Aktion, die der Allgemeinheit zugute kommt, denn der Wanderweg wird ja durchaus oft genutzt.

Die Männer haben wohl bereits einige Fuhrmaschinen mobilisiert und begannen neben dem „Huder Bach“ zu mähen und Sand beiseite zu schieben. Und das bis Mitternacht…

Am nächsten Morgen begann das Treiben bereits früh (Von wegen die Jugend schläft immer so lange). Gefrühstückt wurde natürlich gemeinsam auf dem Platz (Also auch was für die Gemeinschaft). Brötchen und Aufschnitt wurden gesponsert und dank  Almut Osterloh gab es für die Helfer auch Tee und Kaffee.

Danach scherten die Mädels wieder aus um bei den Huder Firmen um Spenden zu bitten, seien es Geld-, Sach- oder Essensgaben. Nachdem ein Mann vom Wasserverband anordnete, dass der Sand weggekarrt werden muss, ging es mit Hilfe der Gemeinde ans Schuften. Fast den ganzen Tag fuhren sie den Sand vom Weg zusammen zu einem Deich. Außerdem wurden bereits Fundamente für die späteren Spielgeräte fertig gemacht. (Konnte ich alles per Fernglas beobachten :-))

Zwischendurch beobachtete ich wie die Landjugend gemeinsam zu Mittag und zu Kaffee aß, zwar mit ner leichten Zeitverschiebung aber so was lässt sich nicht vermeiden bei so viel Arbeit…

Ausgeklungen ist der Freitagabend dann mit einer kleinen, netten Grillfeier.

Am Samstag wurden dann auch die letzen Orte für Spenden abgeklappert, während die Männer bereits die Holzbauten aufstellten. Jedoch reduzierte sich der Männeranteil deutlich, denn dank der Hitze- und Trockenperiode wollten natürlich viele Landwirte ihr Korn abmähen. Mittags roch ich dann wieder Gegrilltes und später wurde noch zusammen Kaffee getrunken. Abends sponserte Strackerjan Salate, Brot und Fleisch für den Grill.

Die, die noch nicht tot ins Bett gefallen sind machten noch einen Abstecher zur Italienischen Nacht. Überraschenderweise trafen auch die  am Sonntagmorgen als erstes ein, die nachts am längsten gemacht haben. (Respekt!)

Sonntags machten sich dann die Frauen und wenigen Männer an die Feinarbeiten, so wurde z.B. die Fläche mit Muttersand geebnet, unter den zehn Stationen des Trimm- Dich- Pfades geharkt und das restliche Werkzeug weggeräumt. Gegen 15.30 war auf einmal die Hölle los:

Der Pfad wollte von umliegenden Vereinen eingeweiht werden. Nach leichten technischen Schwierigkeiten, einer Verzögerung, in der sich die Vereine aber am Bierwagen stärken konnten, begann der Wettkampf.

Die Ortsvereine Steinkimmen und Kirchkimmen, die Schützenvereine Sandersfeld, Lintel und Hurrel, die Freiwillige Feuerwehr Hude sowie die Landjugend selbst starteten mit jeweils 3 Spielern um die Stationen zu testen. Es mussten die Geräte „Bockspringen, Seilklettern, Handanschlagen, Sit- up`s, Balancieren, Klimmzüge, Hürdenlauf, Balkenstemmen, Hangeln und Hockwenden“ bewältigt werden.

Um 18 Uhr trafen dann etliche Reporter und der Bürgermeister Axel Jahnz ein. Der Vorsitzende Arne Wachtendorf ehrte den SV Sandersfeld als Vereinssieger, sowie Marco Schröder vom SV Sandersfeld als Einzelsieger. Es gab aber für alle 7 Vereine Preise, die natürlich auch gestiftet waren.

Als nächstes hatte der Agent Jens Poppe das Wort. (Ich habe mir sagen lassen, dass er  die Aufgabe am Donnerstag um 18 Uhr sehr originell verkündete:

Ein roter Bus nähert sich der Grillhütte in Kirchkimmen. Es steigt eine Frau aus. Sie öffnet die Schiebetür und ein Mann mit Sonnenbrille und Anzug kommt zum Vorschein: Der Agent Jens Poppe. Etwa 30 Mitgliedern der Landjugend Sandersfeld stockt der Atem.)

Er durfte als Agent die Urkunde der NLJ an die Vorsitzenden Arne und Mareike überreichen, die besagt dass die Aufgabe erfüllt worden sei. Er betonte dass der Pfad nun unter der Aufsicht der Gemeinde Hude liegt und die Landjugendlichen nicht noch einmal enttäuscht werden möchte wie es bei der 72 Stunden Aktion von vor 8 Jahren mit einer Grillhütte geschah. Hier hatte der starke Vandalismus die Landjugend dazu veranlasst sie in einer privaten Aktion nach Kirchkimmen zu versetzen (wo sie nun gepflegt das Dorf bereichert). Laut Poppe findet sich in Kirchkimmen sicher auch einen geeigneten Platz für den Trimm- Dich- Pfad…

Axel Jahnz beteuerte daraufhin, dass so etwas nicht noch einmal geschehen werde. Ein großes Augenmerk sei auf die große Zusammenarbeit in der Landjugend gerichtet. Jeder einzelne hat bei dieser Aktion seinen Teil dazu beigetragen. (Ingesamt zählte ich 67 Laju’s, das macht 134 helfende Hände). Anschließend wurde noch ein Gruppenfoto mit den NLJ- T-Shirts gemacht.

Einige Stunden später tummelten sich immer noch Leute am Bierwagen und es wurde auch noch gegrillt. Nachts sind dann die letzten mit Sack und Pack nach Hause gefahren (Die haben ja Ausdauer!)

Doch richtig Schluss mit der Arbeit war noch nicht- natürlich mussten die Autos von Werkzeugen, Schüsseln und Müll entrümpelt werden, der Bierwagen musste sauber weggebracht werden und die Getränke zurückgebracht werden.

Alles in allem war es für viele also eine mehr als 72 Stunden Aktion…

Hier seien vor allem noch Mareike, Nadine und Arne genannt, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig waren. Ohne diese Vorbereitung hätte die Landjugend wohl kaum so eine große Unterstützung von Firmen und Privatleuten erfahren.

Ich würde sagen, die Aufgabe wurde hervorragend gelöst und Hut ab dass sie sich nicht haben unterkriegen lassen, sondern trotz der vielen Zweifel optimistisch an die Arbeit gingen. (Und Danke für den Zeitvertreib J)