Sinnes-Garten-Kunstspielplatz – 2011

„Wi pakt dat an“ und erschaffen einen Sinnes-Garten-Kunstspielplatz

Nun, ich bin im Namen der Landjugend Sandersfeld unterwegs und berichte euch aus erster Hand alles über die 72 Stunden Aktion der Niedersächsischen Landjugend.

Es war am Donnerstag, den 26.05.2011 gegen 18 Uhr, als Renke Poppe einen anonymen Anruf erhielt. Dieser Anruf kam von dem/der geheimen Agenten/in der/die das Rätsel unserer uns nicht bekannten Aufgabe enthüllen wird.

Zunächst mussten wir unseren Standort dafür wechseln, d.h. von dem Treffpunkt bei der Grillhütte in Kirchkimmen ging es in Richtung Hude, zur Glatzer Straße. Dort angekommen, wurden wir schon sehnsüchtig von dem/der Agenten/in empfangen. In diesem Jahr war es eine Agentin, die uns in den Kindergarten St. Marin führte. Wenn man sich umsah, schaute man in fragliche und ratlose Gesichter von den Mädchen und Jungen der Landjugend Sandersfeld.

Zur Auflösung dazu folgten wir der Agentin, Petra Ahrens in die Turnhalle des Kindergartens. Hier versammelten sich die Landjugendlichen alle recht schnell, weil sie alle jetzt sehr neugierig waren und endlich wissen wollten, was nun die geheimnisvolle Aufgabe sei.

Mit Mantel, Schlapphut und Sonnenbrille übergibt die Agentin Petra Ahrens der Landjugend Sandersfeld den Umschlag mit der Aufgabe.

„Es gilt, das Außengelände des Kindergartens neu zu gestalten und in einen Sinnesgarten – Spielplatz zu verwandeln. Ziel ist es, die fünf Sinne – fühlen, sehen, hören, schmecken und riechen – anzusprechen und dabei die vier Elemente – Feuer, Wasser, Erde und Luft – zu integrieren.“

An Stellwänden sind die einzelnen Aktionen beschrieben. Das Gestaltungskonzept beinhaltet unter anderem Elemente wie Insektenhotel, Kräuterspirale, Klangxylophon, Sonnensegel, Summstein, Wasserlauf, Seilgarten, Murmelturm, Fühlpfand, Windrad, Wackelbrett und Sprachrohr.

Petra Ahrens machte den Landjugendlichen Mut und zeigt die Devise: „Alles kann, nichts muss.“

Aufgrund dessen versammelte sich die männliche Fraktion der Landjugend und machte sich einen Überblick über die verschiedenen Elemente. Der weibliche Teil der Landjugend bewaffnete sich mit Klemmbrettern, Geldtaschen, Kugelschreibern und Spendenlisten. Zur Information dazu ist zu sagen, dass diese Aktion aus reinen Spenden finanziert werden musste. Also eine freiwillige Aktion, die der Allgemeinheit zugute kommt und vor allem die Kinder des Kindergartens. Das Ziel dieser niedersachsenweiten Aktion ist es, etwas Bleibendes und Nachhaltiges für das Dorf zu schaffen. Durch die Aktion soll die Gemeinschaft im Dorf gestärkt werden.

Als die Frauen so gegen 21 Uhr wieder im Kindergarten eintrudelten, hatten die Männer schon bereits einige Fuhrmaschinen mobilisiert und begonnen mit einigen Aufräumarbeiten bzw. die alten Geräte abzureißen. Wo dann die neuen Spielgeräte entstehen konnten. Anschließend stärkten sich die Mädchen und Jungen erstmal ordentlich und planten, probierten und diskutieren alles weitere. Und das noch bis Mitternacht…

Am nächsten Morgen begann das Treiben bereits recht früh (von wegen die Jugend schläft immer so lange). Brötchen und Aufschnitt wurden gesponsert und Dank Heide Wachtendorf gab es Tee und Kaffee für das gemeinschaftliche Frühstück.

Danach scherten die Mädels wieder aus, um bei den Huder Firmen und Umgebung um Spenden zu bitten, seien es Geld-, Sach-, oder Essensspenden. Die Männer hingegen unterhielten sich mit Bernd Merten über die Beschaffung des Materials und über die weitere Planung dieses Projektes. Dann machten sich einige Landjugendlichen auf den Weg und holten Holz, Schrauben, Beton und vieles mehr für die Spielgeräte…

Fast den ganzen Tag wurde gehämmert, gesägt, geschraubt und geschuftet, um das beschaffte Material zu neuen Spielgeräten zu verwandeln. Außerdem wurden bereits die Fundamente dazu gegossen, damit die Geräte am nächsten Tag fertig gemacht werden konnten…

Zwischendurch war zu beobachten, wie die Landjugend gemeinsam zu Mittag und zu Kaffee aß, zwar mit einer kleinen Zeitverschiebung, aber so was lässt sich nicht vermeiden, bei so viel Arbeit…

Ausgeklungen ist der Freitagabend mit einer kleinen, netten Grillfeier und dem Rückblick der vergangenen Stunden…

Am Samstag stellten einige Männer bereits einige Holzbauten, Pfeiler und Balken auf, während die Frauen fleißig den Pinsel schwenkten…. Andere Landjugendlichen machten sich noch mal auf den Weg und beschafften das fehlende und restliche Material für den Sinnes-Garten-Kunstspielplatz.

Mittags duftete es dann wieder nach lecker Gegrilltem und später tranken die Landjugendlichen noch zusammen Kaffee. Am Abend sponserte das Vielstedter Bauernhaus, die Familie Strackerjahn leckerer Salate, Brote und verschiedenes an Fleisch für den Grill…

Sonntags machte sich die Gruppe an die Feinarbeiten, so wurden z. B. die letzten Bretter gesägt, zusammengeschraubt und angepinselt. Das überschüssige Material weggeräumt und der Sand in den Sandkisten verteilt.

– Denn zwischen 17 – 19 Uhr waren die Kinder sowie die Eltern und Geschwister eingeladen, um den neuen Spielplatz zu begutachten und einzuweihen.

Die Agentin Petra Ahrens war schlichtweg baff und sprachlos, was die Landjugend in der Zeit von Donnerstagabend alles geschaffen hat. Die Aufgabe wurde sogar übererfüllt, da die Landjugend nicht nur alle Elemente eingebracht hatten, sondern auch noch Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten erledigt hatten. Die beiden Vorsitzenden Renke Poppe und Inga Schröder waren stolz und nannten bescheiden, „ das haben wir ganz gut hingekriegt.“

Den Kampf gegen die Zeit hat die Landjugend souverän gewonnen, denn mehr als eine Stunde vor dem offiziellen Ende der Aktion konnte Vollzug gemeldet werden. Mit rund 60 Helfern, das macht 120 fleißige und helfende Hände,  stellte die Landjugend Sandersfeld die größte Teilnehmerzahl aller niedersächsischen Landjugend-Gruppen da. Anschließend wurde noch ein Gruppenfoto mit den NLJ-T-Shirts gemacht, bevor der offizielle Teil begann.

Um 18 Uhr trafen dann etliche Reporter und der Vize-Bürgermeister Peter Zwiener sowie das Pfarrgemeinderatsmitglied Jörg Kreusel ein. Für die Erfüllung der Aufgabe erhielten die Helfer der Landjugend Sandersfeld am Sonntagabend von Allen ein großes Lob.

Beim Abschlussfest überraschte Petra Ahrens die Gruppe mit einer mehr als zwei Meter großen Metallfigur namens „Marie“, die in Zukunft über den neu geschaffenen Spielplatz wachen wird.

Petra Ahrens sprach erneut der Landjugend Sandersfeld ein unendlich großes Dankeschön aus. Ihr Motto hieß eigentlich, „Alles kann, nichts muss“ die Landjugendlichen machten daraus „ Alles muss, was geht noch.“

Ein großes Danke schön geht an alle Spendern, die dieses Projekt auf unterschiedlicher Weise unterstützt haben, sowie an die Nachbarn der Glatzer Straße und die Eltern die für Essens- und Getränkespenden gesorgt hatten.

Außerdem ein großen Dankschön an Alle Helfer der Landjugend Sandersfeld und für die vorherige Öffentlichkeitsarbeit. Ohne diese Vorbereitung hätte die Landjugend wohl kaum so eine große Unterstützung von Firmen und Privatleuten erfahren.

Ich würde sagen, die Aufgabe wurde hervorragend gelöst und die Landjugendlichen dürfen darüber, auf alle Helfer, auf jeden einzelnen und natürlich auch auf sich selber, sehr stolz sein.