Vier Buswartehäuschen – 2015

Geht nich – gibt’s nich

Am Donnerstag, den 28. Mai 2015, sammelten sich gut 40 Landjugendliche der Ortsgruppe Sandersfeld auf dem Grillplatz in Kirchkimmen (entstanden durch eine ehemalige 72-Stunden-Aktion) und warteten gespannt auf die auf die Verkündung der Aufgabe.

Als dann pünktlich um 18:00 Uhr ein Schulbus mit zwei in Anzug und mit „Propeller-Mützen“ gekleideten Personen vorfuhr, war die Überraschung groß. Die Agenten Frank Tönjes und Arne Wachtendorf stiegen aus dem Bus und wurden mit Beifall, aber vor allem auch aufgrund der Outfits mit Gelächter, empfangen.

Sie lasen unsere Aufgabe vor, die kurz und knapp hieß: Baut innerhalb von 72 Stunden vier Bushaltehäuschen in den Ortsteilen Vielstedt und Nordenholzermoor.

Damit wir uns erst einmal einen Überblick über die Standorte der Häuschen verschaffen konnten, fuhren wir alle vier Punkte mit dem Schulbus ab. Und im Anschluss ging es los!

Unter dem Motto „Geht nich, gibt’s nich!“ machten wir uns erstmal einen Plan, wie wir die Aufgabe umsetzen konnten. Eine Gruppe ging los und sammelte Spenden, die andere fing an Bretter und Kanthölzer (die glücklicher Weise vorbestellt wurden) zuzusägen und die letzten begonnen damit die bestehenden Hütten abzureißen. So wurde am Donnerstag bereits bis Mitternacht gearbeitet.

Am Freitagmorgen ging es ab sieben Uhr weiter. Schließlich machte sich die Arbeit nicht von selbst. Die Bretter, die am Vorabend bereits gestrichen wurden, waren wider Erwarten nicht trocken geworden. Was also tun?

Kurzerhand wurde eine beheizte Halle im 10 km entfernten Ort Wüsting organisiert und alle Bretter und Kanthölzer von Hude dorthin gefahren. Während die Mitglieder vom Fach (Zimmerleute) die Häuschen vorbereiteten, kümmerten sich andere Mitglieder darum, dass alle Haltestellen einen soliden Untergrund bekamen. Es wurde ausgekoffert, abgezogen und neugepflastert. Lediglich eine Haltestelle bekam eine Unterkonstruktion aus Holz, da sie im Moor stand und das Auskoffern des Moores zu viel Zeit beanspruchen würde.

Neben all den Tätigkeiten wurde natürlich kräftig die Werbetrommel gerührt, da wir enorm auf Spenden angewiesen waren. So wurden beispielsweise auf dem Wochenmarkt, im Lehrerzimmer der Schule, aber auch bei den ortsansässigen Firmen nach Spenden gefragt.

Alle Landjugendlichen arbeiteten auch am Freitag unter Hochdruck bis in die Nacht.

Es war Samstag und die Grundgerüste der Wartehäuschen mussten aufgestellt werden. Dazu wurden die fertiggestrichenen Teile wieder mit dem Anhänger von Wüsting quer durch die Gemeinde nach Vielstedt und ins Nordenholzermoor gefahren. Parallel dazu wurden die restlichen Materialien besorgt und die ersten Fundamente gegossen. Das schwierige an der Aufgabe war, dass wir an sechs verschiedenen Stellen gearbeitet hatten und so die Koordination von Material, Werkzeug und vor allem helfenden Hände schwierig waren.

Am Abend wurden gemeinsam mit der Nachbarschaft die ersten Richtfeste samt Richtkranz und –krone gefeiert, wobei es für die Landjugendlichen eher hieß: „Alles was heute noch fertig ist müssen wir morgen nicht mehr machen“. Und so neigte sich auch der Arbeitstag am Samstag für die letzten Helfer gegen halb drei Uhr nachts dem Ende entgegen.

Am Sonntagmorgen waren wieder alle früh auf den Beinen, denn es war noch eine Menge zu tun! Boden-Deckel-Schalung, Dachdecken, Elektrik und vieles mehr stand auf unserer Liste.

72-Stunden

Ebenso musste alles für die Einweihungstour, die Teil der Aufgabe war, und die Abschlussfeier vorbereitet werden.

Am Ende haben die über 50 Landjugendlichen den Sonntag noch einmal alles gegeben und somit wurden die vier Häuser fertig gestellt. Die Aufgabe wurde um Punkt 18:00 Uhr von den Agenten als erfolgreich erledigt abgenommen.

Im Anschluss haben wir die vier Häuser auf der Abschlussveranstaltung, auf der etwa 150-200 Leute waren, stellvertretend für die Gemeinde dem Bürgermeister übergeben.

Zuletzt lässt sich sagen: Respekt an die über 50 Helfer, die zum Teil mehr als 50 Stunden (von maximal 72) an dem Wochenende für die Landjugend im Einsatz waren.

Außerdem bedanken wir uns bei allen, die uns in finanzieller und materieller Hinsicht unterstützt haben. Ein besonderer Dank hierbei geht an die Firma TOMA Holzbau, die uns das ganze Wochenende bei sich arbeiten lassen hat. Ebenso gilt ein besonderer Dank den Dorfgemeinschaften, die aus vielen verschiedenen Dorfkassen die Landjugend unterstützt haben.

 

Insgesamt ist eine riesen Aufgabe bewältigt worden auf die alle Landjugendlichen stolz sein können.

72-Stunden 1

 

geschrieben von Matthias Wolff